|
Ernährung bei
Senioren
Energiebedarf und Nährstoffbedarf im Alter
Ähnlich wie bei Ernährungsempfehlungen
für Kinder, sollten auch ältere Menschen auf ihre Ernährung
besonders acht geben und ihre Nahrung mit Vitmainen und Mineralstoffen
in Enzymkomplex aufwerten.
Die derzeitigen Empfehlungen für die Nährstoffzufuhr für die über 65jährigen
entsprechen weitestgehend denen für jüngere Erwachsene. Es werden im
allgemeinen keine stark veränderten Nährstoffbedarfe im Alter empfohlen,
weil entweder entsprechende Untersuchungen an alten Menschen fehlen
oder die vorhandenen Daten keine sicheren Hinweise für einen veränderten
Bedarf liefern. Bei den gro�en physiologischen Unterschieden im Alternsprozess
zwischen 65 und 95jährigen erscheint es jedoch unwahrscheinlich, dass
alle über 65jährigen den gleichen Bedarf haben. Wegen der gro�en Heterogenität
der Gruppe der Senioren werden Referenzwerte bei Senioren immer weniger
auf den Einzelfall zutreffen können. Weitere Untersuchungen müssen klären,
ob der Nährstoffbedarf im Alter durch Altersveränderungen und im Zusammenhang
mit häufig im Alter auftretenden Erkrankungen, modifiziert werden muss.
Möglicherweise ist eine Differenzierung der Zufuhrempfehlungen nach
individuellem Gesundheits- und Ernährungszustand und auch für das ganz
hohe Lebensalter vorzunehmen. Um den Körper funktionsfähig zu erhalten,
ist im Alter eine ausreichende Zufuhr von Nährstoffen besonders wichtig.
Diese wird am besten
gewährleistet, wenn sich ältere Menschen den Genuss an Essen und Trinken
und damit das Interesse an sinnvoller Ernährung erhalten.
Energie
Mit zunehmendem Alter wird eine deutliche Abnahme des Grundumsatzes
beobachtet. Dies ist die Energiemenge, die zur Erhaltung wichtiger Körperfunktionen
im Zustand völliger Ruhe und entspannter Muskulatur erforderlich ist
und die im Zusammenhang mit dem Abbau der fettfreien, stoffwechselaktiven
Körpermasse steht. Referenzma�e von Körpergrö�e und Körpergewicht für
die Berechnung des Grundumsatzes und Richtwerte für die durchschnittliche
Energiezufuhr 2*
Ernährung bei älter werdenden Frauen:
Alter |
Körpergrö�e in cm |
Körpergewicht in kg |
Grundumsatz in kcal/Tag |
Energiebedarf in kcal/Tag |
19-24 |
165 |
60 |
1390 |
2400 |
25-50 |
164 |
59 |
1340 |
2300 |
51-64 |
161 |
57 |
1270 |
2000 |
65 + |
158 |
55 |
1170 |
1800 |
Ernährung bei älter werdenden Männern:
Alter |
Körpergrö�e in cm |
Körpergewicht in kg |
Grundumsatz in kcal/Tag |
Energiebedarf in kcal/Tag |
19-24 |
176 |
74 |
1820 |
3000 |
25-50 |
176 |
74 |
1740 |
2900 |
51-64 |
173 |
72 |
1580 |
2500 |
65+ |
169 |
68 |
1410 |
2300 |
DGE 2000 (modifiziert)
*2 = Der Energiebedarf gilt für normgewichtige Personen mit altersangepasster
körperlicher
Aktivität. Bei Abweichungen, insbesondere bei �bergewicht und bei geringer
körperlicher Aktivität sind Korrekturen notwendig. Entscheidend ist
das aktuelle Körpergewicht.
Ebenso findet im Alter im allgemeinen eine deutliche Verringerung der
körperlichen Aktivität und damit eine Abnahme des Arbeitsumsatzes (Energiebedarf
für die körperliche Aktivität) statt. Es wird somit weniger Energie
benötigt. Davon unberücksichtigt bleibt, dass im Krankheitsfall der
Energiebedarf drastisch verändert sein kann. Auch bei Mangelernährung
kann der Energiebedarf in Abhängigkeit vom Lebensalter erhöht sein,
da zur Erhaltung und Steigerung der Körperzellmasse mehr Energie benötigt
wird.
Makronährstoffe
Experimentelle Untersuchungen geben Hinweise, dass der Proteinbedarf
des älteren Menschen etwas höher ist als der jüngerer Erwachsener, geänderte
Empfehlungen konnten daraus bisher jedoch noch nicht abgeleitet werden.
Für die Fettzufuhr im Alter gibt es keine speziellen Empfehlungen. Generell
sollte der Fettkonsum insgesamt verringert und der Anteil ungesättigter
Fettsäuren an der Gesamtfettzufuhr gesteigert werden. Die Kohlenhydratzufuhr
sollte mehr als 50 % der Gesamtenergiezufuhr
betragen, mindestens jedoch 100 g pro Tag. Der Verzehr komplexer Kohlenhydrate
sollte erhöht und der Verzehr zuckerreicher Lebensmittel reduziert werden.
Die tägliche Ballaststoffaufnahme sollte mindestens 30 g pro Tag betragen.
Wasser
Wasser als Hauptbestandteil des menschlichen Körpers erfüllt wesentliche
Funktionen. Wassermangel kann sehr rasch zu schwerwiegenden Schäden
führen. Mit Schwei�, Atemluft, Urin und Faeces geht dem Organismus ständig
Wasser verloren, was zur Aufrechterhaltung der Homöostase ersetzt werden
muss.
Richtwerte für die Zufuhr von Wasser (in ml/Tag) bei bedarfsgerechter
Energiezufuhr und durchschnittlichen Lebensbedingungen
Alter |
Getränke |
feste Nahrung |
Oxidationswasser |
Gesamtaufnahme |
25-50 |
1410 |
860 |
330 |
2600 |
51-64 |
1230 |
740 |
280 |
2250 |
65+ |
1310 |
680 |
260 |
2250 |
DGE 2000 (modifiziert)
Für über 65jährige wird empfohlen, mindestens 1 Liter Flüssigkeit am
Tag aus Getränken aufzunehmen. Da ältere Menschen für Dehydratationen
sehr anfällig sind, sollte die tägliche Trinkmenge zur sicheren Vermeidung
derartiger Zustände zwischen 1,5 und 2 Liter liegen (Ausnahme: bestimmte
Herz- oder Nierenkrankheiten machen eine Flüssigkeitsrestriktion erforderlich).
Bei hohem Energieumsatz, Hitze, trockener kalter Luft, reichlichem Kochsalzverzehr,
hoher Proteinzufuhr und z.B. bei Fieber, Erbrechen, Durchfall etc. besteht
ein erhöhter Bedarf. Eine reichliche Flüssigkeitszufuhr ist auch zur
Vermeidung von Obstipation notwendig. Bei der Einnahme von Diuretika
ist zu berücksichtigen, dass diese die Wasser- und damit die Natriumausscheidung
fördern. Insbesondere ältere Frauen nehmen vielfach Abführmittel ein,
die den Mineralien- und Wasserhaushalt beeinträchtigen können.
Insgesamt sollte um so mehr getrunken werden, je geringer die Flüssigkeitsaufnahme
mit der Nahrung ist, d.h. je weniger man isst, desto mehr sollte man
trinken.
Mikronährstoffe (Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente)
Carotinoide haben aufgrund ihrer Fähigkeit zur Inaktivierung
freier Radikale eine von ihrer Provitamin-A-Wirkung unabhängige Funktion
im Organismus. Sie gelten als potente Sauerstoffradikalfänger. Die Ergebnisse
zahlreicher Studien weisen darauf hin, dass sie das Risiko, an Lungen,
Speiseröhren- und Magenkrebs zu erkranken, vermindern können. Da bei
Senioren im Vergleich zu Jüngeren bei gleicher Carotinoidaufnahme geringere
Blutspiegel beobachtet werden, ist möglicherweise
der Carotinoidbedarf im Alter erhöht. Der tägliche Bedarf wird auf 2-
4 mg Carotin geschätzt. Um eine ausreichende Versorgung zu erreichen,
sollten etwa 5 Portionen Obst und Gemüse pro Tag gegessen werden. Die
Fähigkeit zur Vitamin D-Bildung in der Haut ist im Alter deutlich
herabgesetzt. In sonnenarmen Zeiten und bei seltenem Aufenthalt im Freien
nimmt der Beitrag der Eigensynthese an Vitamin D zusätzlich ab. Nach
neueren Untersuchungen scheint bei über 70jährigen Senioren
eine Zufuhr von 15-20 �g pro Tag zur Erzielung optimaler Vitamin DWirkungen
wünschenswert zu sein. Eine tägliche Vitamin D-Aufnahme von 10 �g sollte
im Alter auf keinen Fall unterschritten werden. Vitamin E trägt
wesentlich zur Stärkung der körpereigenen Immunabwehr bei. Hohe Vitamin
E - Gaben wirken au�erdem den sogenannten Altersflecken der Haut entgegen.
Bei Verdauungsstörungen kann die Bioverfügbarkeit herabgesetzt und der
Vitamin E-Bedarf erhöht sein. Da über die genaue Höhe des Vitamin E-Bedarfs
im Alter keine zuverlässigen Daten vorliegen, wird weiterhin von einem
Bedarf von 12 mg Vitamin
E pro Tag ausgegangen, wie er auch für jüngere Erwachsene empfohlen
wird. Vitamin K ist an den Blutgerinnungsvorgängen beteiligt.
Der Vitamin K-Bedarf kann im Rahmen von Grundkrankheiten (chronischen
Lebererkrankungen, Magen-Darm-Krankheiten, schweren Störungen der Fettresorption)
oder bei langdauernder Medikation (Antikoagulantien, Antibiotika,
Antiepileptika, Tuberkulostatika) erhöht sein. Der Bedarf wird daher
für Senioren vorsorglich höher geschätzt. Vitamin B6 ist vorwiegend
im Stoffwechsel der Aminosäuren beteiligt und beeinflusst ma�geblich
die Hämoglobinsynthese, Funktionen des
Nervensystems und der Immunabwehr. Durch unzureichende Ernährung verursachte
Vitamin B6 – Unterversorgung kann bei Senioren zu Veränderungen
von Gehirnfunktionen führen. Immunfunktionen, die altersbedingt oft
deutlich abnehmen, scheinen durch höhere Vitamin B6– Aufnahmen
gestärkt zu werden. Möglicherweise ist der Vitamin B6 Bedarf im Alter
erhöht.
Vitamin B12 spielt eine wesentliche Rolle bei der �berführung
der Speicher und Transportformen der Folsäure in ihre Wirkform. Da vor
allem in der Leber mehrere mg Vitamin B12 gespeichert sind, machen sich
klinische Mangelsymptome oft erst nach Jahren bemerkbar. Gefüllte Speicher
sind aber insbesondere deshalb erwünscht, weil im Alter häufiger Störungen
bei der Absorption von Vitamin B12 auftreten. Bei vielen über 65jährigen
findet sich keine ausreichende Produktion von Magensäure, sie entwickeln
sehr häufig (30% der über 65jährigen) eine atrophische Gastritis. Von
der Magenschleimhaut wird zu wenig Intrinsic- Faktor, der für die Resorption
von Vitamin B12 erforderlich ist, gebildet. Es kann langfristig zu einer
unzureichenden Vitamin B12-Versorgung kommen, was eine Supplementierung
erforderlich macht. Folsäure ist im Stoffwechsel vor allem
an Prozessen der Zellteilung und damit an der Zellneubildung beteiligt.
Ein Mangel manifestiert sich daher primär an Zellsystemen mit hoher
Zellteilungsrate, wie den roten und wei�en Blutkörperchen. Folsäure
steht in enger Verbindung mit Eisen und Vitamin B12. Eine unzureichende
Folsäure- bzw. Folataufnahme kann erhöhte Homocysteinkonzentrationen
im Plasma zur Folge haben.
Diese werden mit einem erhöhten Arterioskleroserisiko in Verbindung
gebracht. Man geht heute davon aus, dass erst bei einer regelmä�igen
täglichen Aufnahme von 400 �g Gesamtfolat mit der Nahrung eine maximale
Senkung der Homocysteinspiegel erreicht werden kann. Im Zusammenhang
mit der Entstehung der Osteoporose ist eine ausreichende Zufuhr von
Calcium auch im Alter von besonderer Bedeutung. Von der täglich
aufgenommen Menge an Calcium werden ca. 25-40% resorbiert. Die Resorptionsrate
nimmt mit zunehmendem Alter weiter ab. Eine wirkungsvolle Calciumresorption
ist neben anderen Faktoren von einer ausreichenden Vitamin D –
Versorgung abhängig. Das Optimum der Calciumzufuhr im Alter ist nicht
bekannt. Die tägliche Calciumaufnahme sollte jedoch mindestens 1000
mg betragen. Für viele Spurenelemente liegen noch keine exakten Bedarfszahlen
vor. Die Empfehlungen für die wünschenswerte tägliche Aufnahme sind
insbesondere für den Bedarf im Alter noch nicht hinreichend geklärt.
Auch wenn für viele Mikronährstoffe der optimale Bedarf im Alter nicht
bekannt ist, kann gesagt werden, dass die generell empfohlenen Mengen
auf keinen Fall länger unterschritten werden sollten. Ein unveränderter
bzw. geringfügig veränderter Bedarf an Nährstoffen bei gleichzeitig
abnehmendem Energiebedarf machen es insbesondere für Senioren notwendig,
Lebensmittel mit hoher Nährstoffdichte zu bevorzugen, d.h. pro aufgenommene
Energie sollen mehr Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente in der
Nahrung enthalten sein.Antioxidantien Eine Theorie zur Erklärung
des Alternsprozesses geht davon aus, dass die Schädigung der Zellen
durch freie Radikale zu den pathologischen Veränderungen führt, die
im Zusammenhang mit dem Altern betrachtet werden. Freie Radikale sind
sehr reaktionsfreudige Verbindungen, die im normalen oxidativen Stoffwechsel
im Körper gebildet werden. Aber auch exogene Faktoren wie Umweltschadstoffe
(Stickoxide, Ozon, Schwermetalle), ionisierende Strahlung, Pestizide
und Metabolite verschiedener Arzneimittel können auf unterschiedlichen
Wegen zur Belastung mit freien Radikalen beitragen. Freie Radikale können
im Körper durchaus positive
Effekte haben. Werden sie aber im �berschuss gebildet, dem nicht in
ausreichendem Ma�e antioxidative Abwehrsysteme entgegenstehen, spricht
man von oxidativem Stress, der sich gesundheitlich nachteilig auswirken
kann. Zu den antioxidativen Abwehrsystemen, die den Organismus vor Schäden
durch freie Radikale schützen, gehören neben enzymatischen auch nichtenzymatische
Systeme. Vitamin E, Vitamin C, Carotinoide und Bioflavonoide zählen
zu den wichtigsten nichtenzymatischen Abwehrsystemen. Oxidativer Stress
wird in Verbindung mit verschiedenen, im Alter vermehrt auftretenden
degenerativen Krankheiten gebracht, die die Lebensqualität älterer Menschen
stark einschränken können. Dazu werden insbesondere die Alzheimer-Krankheit
und andere Formen von Demenz, Funktionsstörungen des Immunsystems und
die Entstehung einer Katarakt (Grauer Star) gezählt. Auch wenn die Rolle
von Antioxidantien in weiteren Studien detailliert untersucht werden
muss, so zeigen bisherige Ergebnisse, dass freie Radikale den Alternsprozess
beeinflussen. Eine optimale Versorgung mit den antioxidativ wirksamen
Vitaminen E, C und beta-Carotin ist vor allem durch einen hohen Verzehr
von Obst und Gemüse zu erreichen. Dieser garantiert zudem eine gute
Versorgung mit weiteren antioxidativ wirksamen Pflanzeninhaltsstoffen
(sekundäre Pflanzenstoffe). Nicht zuletzt aus diesem Grund ist die Nährstoffversorgung
aus ganzen Lebensmitteln isolierten Nahrungssupplementen vorzuziehen.
Referenzwerte für die tägliche Nährstoffzufuhr für die
Altersgruppe 65+
Nährstoff |
Ma�einheit |
männlich |
weiblich |
Protein |
g
En% |
54
10 |
44
10 |
Fett |
En% |
30 |
30 |
n-6-Fettsäuren (Linolsäure) |
En% |
2,5 |
2,5 |
n-3-Fettsäuren (Linolensäure) |
En% |
0,5 |
0,5 |
Cholesterin |
mg |
< 300 |
< 300 |
Kohlenhydrate |
En% |
60 |
60 |
Ballaststoffe |
g |
> 30 |
> 30 |
Wasser |
ml |
2250 |
2250 |
Natrium |
mg |
550 |
550 |
Kalium |
mg |
2000 |
2000 |
Calcium |
mg |
1000 |
1000 |
Phosphor |
mg |
700 |
700 |
Magnesium |
mg |
350 |
300 |
Eisen |
mg |
10 |
10 |
Jod |
�g |
180 |
180 |
Fluorid |
mg |
3,8 |
3,1 |
Zink |
mg |
10 |
7 |
Selen |
�g |
30-70 |
30-70 |
Kupfer |
mg |
1,0-1,5 |
1,0-1,5 |
Mangan |
mg |
2,0-5,0 |
2,0-5,0 |
Chrom |
�g |
30-100 |
30-100 |
Molybdän |
�g |
50-100 |
50-100 |
Vitamin A |
mgR� |
1,0 |
0,8 |
beta-Carotin |
mg |
2-4 |
2-4 |
Vitamin D |
�g |
10 |
10 |
Vitamin E |
mgT� |
12 |
11 |
Vitamin K |
�g |
80 |
65 |
Thiamin |
mg |
1,0 |
1,0 |
Riboflavin |
mg |
1,2 |
1,2 |
Pantothensäure |
mg |
6 |
6 |
Niacin |
mgN� |
13 |
13 |
Vitamin B6 |
mg |
1,4 |
1,2 |
Folsäure |
�g |
400 |
400 |
Biotin |
�g |
30-60 |
30-60 |
Vitamin B12 |
�g |
3,0 |
3,0 |
Vitamin C |
mg |
100 |
100 |
DGE 2000 (modifiziert)
Bei diesen Referenzwerten handelt es sich um Mengen (Empfehlungen, Richt-
bzw. Schätzwerte), von denen angenommen wird, dass sie nahezu alle älteren
gesunden Personen vor ernährungsbedingten Gesundheitsstörungen schützen
und so die Voraussetzungen für volle Leistungsfähigkeit im Alter schaffen.
Ein ggf. im Alter durch Medikamenteneinnahme, Krankheiten und Stoffwechselstörungen
veränderter Bedarf an essentiellen Nährstoffen und diätetische Bedürfnisse
werden in den Empfehlungen nicht berücksichtigt
Referenzwerte für Senioren
DACH-Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr für die Altersgruppe der
51- bis unter 65-Jährigen (gelb)
und der über 65-Jährigen (grün)
im Vergleich.
Nährstoffe, auf die im Seniorenalter besonders geachtet werden sollte,
sind in roter Schrift.
Nährstoffe |
Referenzwerte für die Zufuhr |
|
51 bis unter 65 Jahre
|
65 Jahre und älter
|
|
Männer |
Frauen |
Männer |
Frauen |
Energiezufuhr bei Normalgewicht und altersangepasster körperlicher
Aktivität (kcal/Tag) |
2.200 |
1.800 |
2.000 |
1.600 |
Eiwei� (g/Tag) |
58 |
46 |
54 |
44 |
Fett, Anteil in % der täglich aufgenommenen Nahrungsenergie |
30 |
30 |
Kohlenhydrate, Mindestanteil in % der täglich aufgenommenen
Nahrungsenergie |
50 |
50 |
Ballaststoffe (g/Tag) |
Mind. 30 |
Mind. 30 |
Wasserzufuhr über Getränke (ml/Tag)
|
1230 |
1310 |
Vitamin A (mg Retinol-�quivalent/Tag) |
1,0 |
0,8 |
1,0 |
0,8 |
Vitamin D (�g/Tag) |
5 |
10 |
Vitamin E (mg RRR-alpha- Tocopherol-�quivalent/Tag) |
13 |
12 |
12 |
11 |
Vitamin K (�g/Tag) |
80 |
65 |
80 |
65 |
Vitamin B1 (mg/Tag) |
1,1 |
1,0 |
1,0 |
Vitamin B2 (mg/Tag) |
1,3 |
1,2 |
1,2 |
Niacin (mg-�quivalent/Tag) |
15 |
13 |
13 |
13 |
Vitamin B6 (mg/Tag) |
1,5 |
1,2 |
1,4 |
1,2 |
Folsäure (�g-�quivalent/Tag) |
400 |
400 |
Pantothensäure (mg/Tag) |
6 |
6 |
Biotin (�g/Tag) |
30-60 |
30-60 |
Vitamin B12 (�g/Tag) |
3,0 |
3,0 |
Vitamin C (mg/Tag) |
100 |
100 |
Kalium (mg/Tag) |
2.000 |
2.000 |
Calcium (mg/Tag) |
1.000 |
1.000 |
Phosphor (mg/Tag) |
700 |
700 |
Magnesium (mg/Tag) |
350 |
300 |
350 |
300 |
Eisen (mg/Tag) |
10 |
10 |
10 |
10 |
Jod (�g/Tag) |
180 |
180 |
Zink (mg/Tag) |
10 |
7 |
10 |
7 |
Selen (�g/Tag) |
30-70 |
30-70 |
g = Gramm
mg = Milligramm
�g = Mikrogramm
kcal = Kilokalorien
ml = Milliliter
Ernährng bei
Senioren
Energiebedarf und Nährstoffbedarf im Alter
Die derzeitigen Empfehlungen für die Nährstoffzufuhr für die über 65jährigen
entsprechen weitestgehend denen für jüngere Erwachsene. Es werden im
allgemeinen keine stark veränderten Nährstoffbedarfe im Alter empfohlen,
weil entweder entsprechende Untersuchungen an alten Menschen fehlen
oder die vorhandenen Daten keine sicheren Hinweise für einen veränderten
Bedarf liefern. Bei den gro�en physiologischen Unterschieden im Alternsprozess
zwischen 65 und 95jährigen erscheint es jedoch unwahrscheinlich, dass
alle über 65jährigen den gleichen Bedarf haben. Wegen der gro�en Heterogenität
der Gruppe der Senioren werden Referenzwerte bei Senioren immer weniger
auf den Einzelfall zutreffen können. Weitere Untersuchungen müssen klären,
ob der Nährstoffbedarf im Alter durch Altersveränderungen und im Zusammenhang
mit häufig im Alter auftretenden Erkrankungen, modifiziert werden muss.
Möglicherweise ist eine Differenzierung der Zufuhrempfehlungen nach
individuellem Gesundheits- und Ernährungszustand und auch für das ganz
hohe Lebensalter vorzunehmen. Um den Körper funktionsfähig zu erhalten,
ist im Alter eine ausreichende Zufuhr von Nährstoffen besonders wichtig.
Diese wird am besten
gewährleistet, wenn sich ältere Menschen den Genuss an Essen und Trinken
und damit das Interesse an sinnvoller Ernährung erhalten.
Energie
Mit zunehmendem Alter wird eine deutliche Abnahme des Grundumsatzes
beobachtet. Dies ist die Energiemenge, die zur Erhaltung wichtiger Körperfunktionen
im Zustand völliger Ruhe und entspannter Muskulatur erforderlich ist
und die im Zusammenhang mit dem Abbau der fettfreien, stoffwechselaktiven
Körpermasse steht. Referenzma�e von Körpergrö�e und Körpergewicht für
die Berechnung des Grundumsatzes und Richtwerte für die durchschnittliche
Energiezufuhr 2*
Frauen:
Alter |
Körpergrö�e in cm |
Körpergewicht in kg |
Grundumsatz in kcal/Tag |
Energiebedarf in kcal/Tag |
19-24 |
165 |
60 |
1390 |
2400 |
25-50 |
164 |
59 |
1340 |
2300 |
51-64 |
161 |
57 |
1270 |
2000 |
65 + |
158 |
55 |
1170 |
1800 |
Männer:
Alter |
Körpergrö�e in cm |
Körpergewicht in kg |
Grundumsatz in kcal/Tag |
Energiebedarf in kcal/Tag |
19-24 |
176 |
74 |
1820 |
3000 |
25-50 |
176 |
74 |
1740 |
2900 |
51-64 |
173 |
72 |
1580 |
2500 |
65+ |
169 |
68 |
1410 |
2300 |
DGE 2000 (modifiziert)
*2 = Der Energiebedarf gilt für normgewichtige Personen mit altersangepasster
körperlicher
Aktivität. Bei Abweichungen, insbesondere bei �bergewicht und bei geringer
körperlicher Aktivität sind Korrekturen notwendig. Entscheidend ist
das aktuelle Körpergewicht.
Ebenso findet im Alter im allgemeinen eine deutliche Verringerung der
körperlichen Aktivität und damit eine Abnahme des Arbeitsumsatzes (Energiebedarf
für die körperliche Aktivität) statt. Es wird somit weniger Energie
benötigt. Davon unberücksichtigt bleibt, dass im Krankheitsfall der
Energiebedarf drastisch verändert sein kann. Auch bei Mangelernährung
kann der Energiebedarf in Abhängigkeit vom Lebensalter erhöht sein,
da zur Erhaltung und Steigerung der Körperzellmasse mehr Energie benötigt
wird.
Makronährstoffe
Experimentelle Untersuchungen geben Hinweise, dass der Proteinbedarf
des älteren Menschen etwas höher ist als der jüngerer Erwachsener, geänderte
Empfehlungen konnten daraus bisher jedoch noch nicht abgeleitet werden.
Für die Fettzufuhr im Alter gibt es keine speziellen Empfehlungen. Generell
sollte der Fettkonsum insgesamt verringert und der Anteil ungesättigter
Fettsäuren an der Gesamtfettzufuhr gesteigert werden. Die Kohlenhydratzufuhr
sollte mehr als 50 % der Gesamtenergiezufuhr
betragen, mindestens jedoch 100 g pro Tag. Der Verzehr komplexer Kohlenhydrate
sollte erhöht und der Verzehr zuckerreicher Lebensmittel reduziert werden.
Die tägliche Ballaststoffaufnahme sollte mindestens 30 g pro Tag betragen.
Wasser
Wasser als Hauptbestandteil des menschlichen Körpers erfüllt wesentliche
Funktionen. Wassermangel kann sehr rasch zu schwerwiegenden Schäden
führen. Mit Schwei�, Atemluft, Urin und Faeces geht dem Organismus ständig
Wasser verloren, was zur Aufrechterhaltung der Homöostase ersetzt werden
muss.
Richtwerte für die Zufuhr von Wasser (in ml/Tag) bei bedarfsgerechter
Energiezufuhr und durchschnittlichen Lebensbedingungen
Alter |
Getränke |
feste Nahrung |
Oxidationswasser |
Gesamtaufnahme |
25-50 |
1410 |
860 |
330 |
2600 |
51-64 |
1230 |
740 |
280 |
2250 |
65+ |
1310 |
680 |
260 |
2250 |
DGE 2000 (modifiziert)
Für über 65jährige wird empfohlen, mindestens 1 Liter Flüssigkeit am
Tag aus Getränken aufzunehmen. Da ältere Menschen für Dehydratationen
sehr anfällig sind, sollte die tägliche Trinkmenge zur sicheren Vermeidung
derartiger Zustände zwischen 1,5 und 2 Liter liegen (Ausnahme: bestimmte
Herz- oder Nierenkrankheiten machen eine Flüssigkeitsrestriktion erforderlich).
Bei hohem Energieumsatz, Hitze, trockener kalter Luft, reichlichem Kochsalzverzehr,
hoher Proteinzufuhr und z.B. bei Fieber, Erbrechen, Durchfall etc. besteht
ein erhöhter Bedarf. Eine reichliche Flüssigkeitszufuhr ist auch zur
Vermeidung von Obstipation notwendig. Bei der Einnahme von Diuretika
ist zu berücksichtigen, dass diese die Wasser- und damit die Natriumausscheidung
fördern. Insbesondere ältere Frauen nehmen vielfach Abführmittel ein,
die den Mineralien- und Wasserhaushalt beeinträchtigen können.
Insgesamt sollte um so mehr getrunken werden, je geringer die Flüssigkeitsaufnahme
mit der Nahrung ist, d.h. je weniger man isst, desto mehr sollte man
trinken.
Mikronährstoffe (Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente)
Carotinoide haben aufgrund ihrer Fähigkeit zur Inaktivierung
freier Radikale eine von ihrer Provitamin-A-Wirkung unabhängige Funktion
im Organismus. Sie gelten als potente Sauerstoffradikalfänger. Die Ergebnisse
zahlreicher Studien weisen darauf hin, dass sie das Risiko, an Lungen,
Speiseröhren- und Magenkrebs zu erkranken, vermindern können. Da bei
Senioren im Vergleich zu Jüngeren bei gleicher Carotinoidaufnahme geringere
Blutspiegel beobachtet werden, ist möglicherweise
der Carotinoidbedarf im Alter erhöht. Der tägliche Bedarf wird auf 2-
4 mg Carotin geschätzt. Um eine ausreichende Versorgung zu erreichen,
sollten etwa 5 Portionen Obst und Gemüse pro Tag gegessen werden. Die
Fähigkeit zur Vitamin D-Bildung in der Haut ist im Alter deutlich
herabgesetzt. In sonnenarmen Zeiten und bei seltenem Aufenthalt im Freien
nimmt der Beitrag der Eigensynthese an Vitamin D zusätzlich ab. Nach
neueren Untersuchungen scheint bei über 70jährigen Senioren
eine Zufuhr von 15-20 �g pro Tag zur Erzielung optimaler Vitamin DWirkungen
wünschenswert zu sein. Eine tägliche Vitamin D-Aufnahme von 10 �g sollte
im Alter auf keinen Fall unterschritten werden. Vitamin E trägt
wesentlich zur Stärkung der körpereigenen Immunabwehr bei. Hohe Vitamin
E - Gaben wirken au�erdem den sogenannten Altersflecken der Haut entgegen.
Bei Verdauungsstörungen kann die Bioverfügbarkeit herabgesetzt und der
Vitamin E-Bedarf erhöht sein. Da über die genaue Höhe des Vitamin E-Bedarfs
im Alter keine zuverlässigen Daten vorliegen, wird weiterhin von einem
Bedarf von 12 mg Vitamin
E pro Tag ausgegangen, wie er auch für jüngere Erwachsene empfohlen
wird. Vitamin K ist an den Blutgerinnungsvorgängen beteiligt.
Der Vitamin K-Bedarf kann im Rahmen von Grundkrankheiten (chronischen
Lebererkrankungen, Magen-Darm-Krankheiten, schweren Störungen der Fettresorption)
oder bei langdauernder Medikation (Antikoagulantien, Antibiotika,
Antiepileptika, Tuberkulostatika) erhöht sein. Der Bedarf wird daher
für Senioren vorsorglich höher geschätzt. Vitamin B6 ist vorwiegend
im Stoffwechsel der Aminosäuren beteiligt und beeinflusst ma�geblich
die Hämoglobinsynthese, Funktionen des
Nervensystems und der Immunabwehr. Durch unzureichende Ernährung verursachte
Vitamin B6 – Unterversorgung kann bei Senioren zu Veränderungen
von Gehirnfunktionen führen. Immunfunktionen, die altersbedingt oft
deutlich abnehmen, scheinen durch höhere Vitamin B6– Aufnahmen
gestärkt zu werden. Möglicherweise ist der Vitamin B6 Bedarf im Alter
erhöht.
Vitamin B12 spielt eine wesentliche Rolle bei der �berführung
der Speicher und Transportformen der Folsäure in ihre Wirkform. Da vor
allem in der Leber mehrere mg Vitamin B12 gespeichert sind, machen sich
klinische Mangelsymptome oft erst nach Jahren bemerkbar. Gefüllte Speicher
sind aber insbesondere deshalb erwünscht, weil im Alter häufiger Störungen
bei der Absorption von Vitamin B12 auftreten. Bei vielen über 65jährigen
findet sich keine ausreichende Produktion von Magensäure, sie entwickeln
sehr häufig (30% der über 65jährigen) eine atrophische Gastritis. Von
der Magenschleimhaut wird zu wenig Intrinsic- Faktor, der für die Resorption
von Vitamin B12 erforderlich ist, gebildet. Es kann langfristig zu einer
unzureichenden Vitamin B12-Versorgung kommen, was eine Supplementierung
erforderlich macht. Folsäure ist im Stoffwechsel vor allem
an Prozessen der Zellteilung und damit an der Zellneubildung beteiligt.
Ein Mangel manifestiert sich daher primär an Zellsystemen mit hoher
Zellteilungsrate, wie den roten und wei�en Blutkörperchen. Folsäure
steht in enger Verbindung mit Eisen und Vitamin B12. Eine unzureichende
Folsäure- bzw. Folataufnahme kann erhöhte Homocysteinkonzentrationen
im Plasma zur Folge haben.
Diese werden mit einem erhöhten Arterioskleroserisiko in Verbindung
gebracht. Man geht heute davon aus, dass erst bei einer regelmä�igen
täglichen Aufnahme von 400 �g Gesamtfolat mit der Nahrung eine maximale
Senkung der Homocysteinspiegel erreicht werden kann. Im Zusammenhang
mit der Entstehung der Osteoporose ist eine ausreichende Zufuhr von
Calcium auch im Alter von besonderer Bedeutung. Von der täglich
aufgenommen Menge an Calcium werden ca. 25-40% resorbiert. Die Resorptionsrate
nimmt mit zunehmendem Alter weiter ab. Eine wirkungsvolle Calciumresorption
ist neben anderen Faktoren von einer ausreichenden Vitamin D –
Versorgung abhängig. Das Optimum der Calciumzufuhr im Alter ist nicht
bekannt. Die tägliche Calciumaufnahme sollte jedoch mindestens 1000
mg betragen. Für viele Spurenelemente liegen noch keine exakten Bedarfszahlen
vor. Die Empfehlungen für die wünschenswerte tägliche Aufnahme sind
insbesondere für den Bedarf im Alter noch nicht hinreichend geklärt.
Auch wenn für viele Mikronährstoffe der optimale Bedarf im Alter nicht
bekannt ist, kann gesagt werden, dass die generell empfohlenen Mengen
auf keinen Fall länger unterschritten werden sollten. Ein unveränderter
bzw. geringfügig veränderter Bedarf an Nährstoffen bei gleichzeitig
abnehmendem Energiebedarf machen es insbesondere für Senioren notwendig,
Lebensmittel mit hoher Nährstoffdichte zu bevorzugen, d.h. pro aufgenommene
Energie sollen mehr Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente in der
Nahrung enthalten sein.Antioxidantien Eine Theorie zur Erklärung
des Alternsprozesses geht davon aus, dass die Schädigung der Zellen
durch freie Radikale zu den pathologischen Veränderungen führt, die
im Zusammenhang mit dem Altern betrachtet werden. Freie Radikale sind
sehr reaktionsfreudige Verbindungen, die im normalen oxidativen Stoffwechsel
im Körper gebildet werden. Aber auch exogene Faktoren wie Umweltschadstoffe
(Stickoxide, Ozon, Schwermetalle), ionisierende Strahlung, Pestizide
und Metabolite verschiedener Arzneimittel können auf unterschiedlichen
Wegen zur Belastung mit freien Radikalen beitragen. Freie Radikale können
im Körper durchaus positive
Effekte haben. Werden sie aber im �berschuss gebildet, dem nicht in
ausreichendem Ma�e antioxidative Abwehrsysteme entgegenstehen, spricht
man von oxidativem Stress, der sich gesundheitlich nachteilig auswirken
kann. Zu den antioxidativen Abwehrsystemen, die den Organismus vor Schäden
durch freie Radikale schützen, gehören neben enzymatischen auch nichtenzymatische
Systeme. Vitamin E, Vitamin C, Carotinoide und Bioflavonoide zählen
zu den wichtigsten nichtenzymatischen Abwehrsystemen. Oxidativer Stress
wird in Verbindung mit verschiedenen, im Alter vermehrt auftretenden
degenerativen Krankheiten gebracht, die die Lebensqualität älterer Menschen
stark einschränken können. Dazu werden insbesondere die Alzheimer-Krankheit
und andere Formen von Demenz, Funktionsstörungen des Immunsystems und
die Entstehung einer Katarakt (Grauer Star) gezählt. Auch wenn die Rolle
von Antioxidantien in weiteren Studien detailliert untersucht werden
muss, so zeigen bisherige Ergebnisse, dass freie Radikale den Alternsprozess
beeinflussen. Eine optimale Versorgung mit den antioxidativ wirksamen
Vitaminen E, C und beta-Carotin ist vor allem durch einen hohen Verzehr
von Obst und Gemüse zu erreichen. Dieser garantiert zudem eine gute
Versorgung mit weiteren antioxidativ wirksamen Pflanzeninhaltsstoffen
(sekundäre Pflanzenstoffe). Nicht zuletzt aus diesem Grund ist die Nährstoffversorgung
aus ganzen Lebensmitteln isolierten Nahrungssupplementen vorzuziehen.
Referenzwerte für die tägliche Nährstoffzufuhr für die
Altersgruppe 65+
Nährstoff |
Ma�einheit |
männlich |
weiblich |
Protein |
g
En% |
54
10 |
44
10 |
Fett |
En% |
30 |
30 |
n-6-Fettsäuren (Linolsäure) |
En% |
2,5 |
2,5 |
n-3-Fettsäuren (Linolensäure) |
En% |
0,5 |
0,5 |
Cholesterin |
mg |
< 300 |
< 300 |
Kohlenhydrate |
En% |
60 |
60 |
Ballaststoffe |
g |
> 30 |
> 30 |
Wasser |
ml |
2250 |
2250 |
Natrium |
mg |
550 |
550 |
Kalium |
mg |
2000 |
2000 |
Calcium |
mg |
1000 |
1000 |
Phosphor |
mg |
700 |
700 |
Magnesium |
mg |
350 |
300 |
Eisen |
mg |
10 |
10 |
Jod |
�g |
180 |
180 |
Fluorid |
mg |
3,8 |
3,1 |
Zink |
mg |
10 |
7 |
Selen |
�g |
30-70 |
30-70 |
Kupfer |
mg |
1,0-1,5 |
1,0-1,5 |
Mangan |
mg |
2,0-5,0 |
2,0-5,0 |
Chrom |
�g |
30-100 |
30-100 |
Molybdän |
�g |
50-100 |
50-100 |
Vitamin A |
mgR� |
1,0 |
0,8 |
beta-Carotin |
mg |
2-4 |
2-4 |
Vitamin D |
�g |
10 |
10 |
Vitamin E |
mgT� |
12 |
11 |
Vitamin K |
�g |
80 |
65 |
Thiamin |
mg |
1,0 |
1,0 |
Riboflavin |
mg |
1,2 |
1,2 |
Pantothensäure |
mg |
6 |
6 |
Niacin |
mgN� |
13 |
13 |
Vitamin B6 |
mg |
1,4 |
1,2 |
Folsäure |
�g |
400 |
400 |
Biotin |
�g |
30-60 |
30-60 |
Vitamin B12 |
�g |
3,0 |
3,0 |
Vitamin C |
mg |
100 |
100 |
DGE 2000 (modifiziert)
Bei diesen Referenzwerten handelt es sich um Mengen (Empfehlungen, Richt-
bzw. Schätzwerte), von denen angenommen wird, dass sie nahezu alle älteren
gesunden Personen vor ernährungsbedingten Gesundheitsstörungen schützen
und so die Voraussetzungen für volle Leistungsfähigkeit im Alter schaffen.
Ein ggf. im Alter durch Medikamenteneinnahme, Krankheiten und Stoffwechselstörungen
veränderter Bedarf an essentiellen Nährstoffen und diätetische Bedürfnisse
werden in den Empfehlungen nicht berücksichtigt
Referenzwerte für Senioren
DACH-Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr für die Altersgruppe der
51- bis unter 65-Jährigen (gelb)
und der über 65-Jährigen (grün)
im Vergleich.
Nährstoffe, auf die im Seniorenalter besonders geachtet werden sollte,
sind in roter Schrift.
Nährstoffe |
Referenzwerte für die Zufuhr |
|
51 bis unter 65 Jahre
|
65 Jahre und älter
|
|
Männer |
Frauen |
Männer |
Frauen |
Energiezufuhr bei Normalgewicht und altersangepasster körperlicher
Aktivität (kcal/Tag) |
2.200 |
1.800 |
2.000 |
1.600 |
Eiwei� (g/Tag) |
58 |
46 |
54 |
44 |
Fett, Anteil in % der täglich aufgenommenen Nahrungsenergie |
30 |
30 |
Kohlenhydrate, Mindestanteil in % der täglich aufgenommenen
Nahrungsenergie |
50 |
50 |
Ballaststoffe (g/Tag) |
Mind. 30 |
Mind. 30 |
Wasserzufuhr über Getränke (ml/Tag)
|
1230 |
1310 |
Vitamin A (mg Retinol-�quivalent/Tag) |
1,0 |
0,8 |
1,0 |
0,8 |
Vitamin D (�g/Tag) |
5 |
10 |
Vitamin E (mg RRR-alpha- Tocopherol-�quivalent/Tag) |
13 |
12 |
12 |
11 |
Vitamin K (�g/Tag) |
80 |
65 |
80 |
65 |
Vitamin B1 (mg/Tag) |
1,1 |
1,0 |
1,0 |
Vitamin B2 (mg/Tag) |
1,3 |
1,2 |
1,2 |
Niacin (mg-�quivalent/Tag) |
15 |
13 |
13 |
13 |
Vitamin B6 (mg/Tag) |
1,5 |
1,2 |
1,4 |
1,2 |
Folsäure (�g-�quivalent/Tag) |
400 |
400 |
Pantothensäure (mg/Tag) |
6 |
6 |
Biotin (�g/Tag) |
30-60 |
30-60 |
Vitamin B12 (�g/Tag) |
3,0 |
3,0 |
Vitamin C (mg/Tag) |
100 |
100 |
Kalium (mg/Tag) |
2.000 |
2.000 |
Calcium (mg/Tag) |
1.000 |
1.000 |
Phosphor (mg/Tag) |
700 |
700 |
Magnesium (mg/Tag) |
350 |
300 |
350 |
300 |
Eisen (mg/Tag) |
10 |
10 |
10 |
10 |
Jod (�g/Tag) |
180 |
180 |
Zink (mg/Tag) |
10 |
7 |
10 |
7 |
Selen (�g/Tag) |
30-70 |
30-70 |
g = Gramm
mg = Milligramm
�g = Mikrogramm
kcal = Kilokalorien
ml = Milliliter
Man könnte humorvoll, Ernährungsempfehlungen
für Kinder empfehen, um ältere Menschen wieder in die
Kunst des Jüngerwerdens einzuführen. Besser ist es jedoch,
sich mit hochwertigem Zellschutz und einem
guten All-In-One-Produkt optimal zu versorgen
|